Die Verbandsrunde am letzten Sonntag brachte sehr viel Gutes zu Tage. Beide Birkenfelder Mannschaften konnten deutlich gewinnen und streben dem Aufstieg aus der jeweiligen Klasse entgegen.

Birkenfeld I war zu Gast in Keltern und dort in der Favoritenrolle. Schnell konnte Jürgen Becht den ersten Sieg einfahren, da sein Gegner leichtsinnig einem Springer kein Rückzugsfeld bot und durch einen Angriff auf diesen Springer die Figur einbüßte. Kurz danach siegte Rüdiger Braun, der mit seinem Gegner wenig Mühe hatte. In einer komplexen Stellung verlor der Kontrahent den Überblick, während Rüdiger Braun den Weg in die gegnerische Stellung fand. Dies nutzt er zu einem Königsangriff, der den Sieg brachte. Joachim Braun ließ ebenfalls keine Zweifel aufkommen und diktierte das Geschehen von Beginn an. Mit geschickten Manövern gewann er Material und wickelte in ein gewonnenes Endspiel ab. Die technische Umsetzung wollte sich der Gegner nicht mehr zeigen lassen und gab auf. Petra Hoffmann steuerte den nächsten Punkt bei. Souverän brachte sie ihre Figuren ins Spiel und überforderte die gegnerische Verteidigung mit aktivem Spiel, was ihr zwei entscheidende Mehrbauern in einem sicheren Endspiel brachte. Merten Hubel löste sich mit den schwarzen Figuren aus einer leichten Passivität, indem er zunächst im Zentrum und danach auf dem Königsflügel einen Vorstoß unternahm. Der Weiße hatte sich nun um zwei Probleme zu kümmern und entschied sich für das dritte: er geriet in einen Königsangriff, der eine Figur kostete und gab auf. Die ungewöhnlichste Partie hatte Christian Staib auf dem Brett. Er fand zunächst keine aktives Spiel und wurde von den gegnerischen Figuren zurückgedrängt. Als sein Gegner einen Springer für einen starken Angriff opferte, entschied sich Christain Staib für ein Damenopfer und behielt durch clevere Verteidigungszüge letztlich zwei Türme für die Dame. Nun verlor der Gegner erst den Faden und dann Bauer um Bauer, so dass der Birkenfelder den letzten Bauern auf dem Brett, seinen eigenen, im Geleit von zwei Türmen und dem König gegen eine sehr einsame Dame leicht zur Umwandlung vorrücken konnte und gewann. Mit den Remis von Jens Kürten und Marko Böttger ergab sich ein stattlicher 7:1 Erfolg und weiterhin Platz eins der Tabelle.

Birkenfeld II konnte das sogar noch überbieten, denn hier endete die Begegnung gegen Conweiler III mit 7:0 für unser Team. Die Siege holten Sven Hofmann, Lukas Acar, Ivo Mijic, Tom Braun, Frieder Daub, Liam Grant und Julian Schmidt.

Die Partie des Spieltags spielte Frieder Daub mit den schwarzen Steinen. Es gelang ihm, die Schwächen in der gegnerischen Stellung sehr genau zu erkennen und die langsame Entwicklung des Gegners auszunutzen.

1. Sf3 d5 2. d4 Sf6 3. h3 Lf5 4. Sc3 e6 5. Lg5 Le7 6. e3 Sbd7 7. a3 (verschenkt Zeit für die Entwicklung) O-O 8. Le2 c5 (alle Figuren sind entwickelt, es kann losgehen) 9. Lb5 a6 10. Lxd7 Sxd7 11. Lxe7 Dxe7 12. Se5 Sxe5 13. dxe5 (durch den Abtausch wird der Vorteil größer: der Bauer auf e5 ist schwach, der weiße König noch in der Mitte und Schwarz bestimmt das Tempo) Tfd8 14. De2 Lg6 15. O-O Dc7 16. f4 Db6 17. Sa4 Dc6 18. b3 (die weißen Figuren sind unkoordiniert und haben kaum Wirkung, während die schwarzen alle in Angriffsposition sind) d4 19. Tad1 dxe3 20. Sc3 (eigentlich richtig: der Springer muss wieder am Spiel teilnehmen und der Bauer auf e3 läuft nicht weg. Aber so einfach ist es nicht, da der Bauer auf c2 auch gedeckt werden muss) b5 21. Tf3 Td4 (ein ganz wichtiger Zug! Das ermöglicht, den zweiten Turm über d8 zu aktivieren und einen Abtausch der Türme kann Weiß nicht wollen, da sonst der Bauer auf e3 von seinem neuen Kollegen gedeckt wäre) 22. Kh2 h6 23. g3? (der entscheidende Fehler) Lxc2! 24. Tg1 (Dxc2 verliert wegen Dxf3. Hier ist bereits nichts mehr zu machen, da der Bauer b3 und der Turm bedroht sind. Der Partiezug wird aber sofort schwer bestraft.) 24. …Td2 und Weiß gab auf.